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radioaktiver_zerfall [2009/05/08 20:21] – grass | radioaktiver_zerfall [2009/05/28 21:06] – grass |
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Ist nach einem radioaktiven Zerfall der Folgekern wiederum radioaktiv, so ergeben sich //radioaktive Zerfallsketten// oder Mutter-Tochter-Systeme. Derartige Mutter-Tocher-Systeme haben große Bedeutung in der medizinischen Anwendung zur Gewinnung kurzlebiger Radionuklide (Generatorsystem). | Ist nach einem radioaktiven Zerfall der Folgekern wiederum radioaktiv, so ergeben sich //radioaktive Zerfallsketten// oder Mutter-Tochter-Systeme. Derartige Mutter-Tocher-Systeme haben große Bedeutung in der medizinischen Anwendung zur Gewinnung kurzlebiger Radionuklide (Generatorsystem). |
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!! Abb. 1 !! | !! Abb. 1: !! <sup>110</sup>Ag erreicht (bei gleicher Isotopenhäufigkeit in der Probe) eine größere Sättigungsaktivität wegen des größeren Wirkungsquerschnitts bei der Aktivierung und einen schnelleren Anstieg zum Gleichgewicht wegen der kürzeren Halbwertszeit. |
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==== 2.6 Nachweissysteme ==== | ==== 2.6 Nachweissysteme ==== |
Am Versuchplatz ist ein Zylinder aus Silberblech vorhanden, der um das Zählrohr gebracht werden kann. Die Messungen werden nacheinander für zwei verschiedene Aktivierungszeiten (1 min und 12 min) durchgeführt, wofür die Silberzylinder zunächst in einem der Kanäle der Neutronenquelle aktiviert werden. | Am Versuchplatz ist ein Zylinder aus Silberblech vorhanden, der um das Zählrohr gebracht werden kann. Die Messungen werden nacheinander für zwei verschiedene Aktivierungszeiten (1 min und 12 min) durchgeführt, wofür die Silberzylinder zunächst in einem der Kanäle der Neutronenquelle aktiviert werden. |
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* Zur späteren korrekteren Bestimmung der Anfangsaktivitäten ist es sehr wichtig, bei Ende der Aktivierung __gleichzeitig__ mit dem Herausnehmen der Probe aus dem Generator den __Messzyklus am Zählgerät zu starten__, unabhängig davon, wie schnell der Silberzylinder über das Zählrohr gebracht werden kann. (Der erste Messwert ist damit nicht korrekt und wird später vom funktionalen Verlauf abweichen, was für die Auswertung der Mesung aber unerheblich ist.) | * Zur späteren korrekten Bestimmung der Anfangsaktivitäten ist es sehr wichtig, bei Ende der Aktivierung __gleichzeitig__ mit dem Herausnehmen der Probe aus dem Generator den __Messzyklus am Zählgerät zu starten__, unabhängig davon, wie schnell der Silberzylinder über das Zählrohr gebracht werden kann. (Der erste Messwert ist damit nicht korrekt und wird später vom funktionalen Verlauf abweichen, was für die Auswertung der Mesung aber unerheblich ist.) |
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Die Messungen sind für beide Aktivierungszeiten über (__wenigstens__) __15min__ zu erstrecken, auch wenn gerade bei der kurzen Aktivierungszeit der Eindruck entsteht, dass die Zählrate schon nach kürzerer Zeit bis auf den Nulleffekt abgeklungen ist. Die Halbwertszeit des kurzlebigen Isotops <sup>110</sup>Ag beträgt 24 s und die des langlebigeren Isotops <sup>108</sup>Ag 144 s. Für eine eindeutige Abgrenzung der beiden unterschiedlichen Komponenten und Festlegung des Kurvenverlaufs der Abklingkurve für das langlebige Isotop ist eine Beobachtung über mindestens fünf Halbwertszeiten erforderlich. | Die Messungen sind für beide Aktivierungszeiten über (__wenigstens__) __15min__ zu erstrecken, auch wenn gerade bei der kurzen Aktivierungszeit der Eindruck entsteht, dass die Zählrate schon nach kürzerer Zeit bis auf den Nulleffekt abgeklungen ist. Die Halbwertszeit des kurzlebigen Isotops <sup>110</sup>Ag beträgt 24 s und die des langlebigeren Isotops <sup>108</sup>Ag 144 s. Für eine eindeutige Abgrenzung der beiden unterschiedlichen Komponenten und Festlegung des Kurvenverlaufs der Abklingkurve für das langlebige Isotop ist eine Beobachtung über mindestens fünf Halbwertszeiten erforderlich. |
Zur Auswertung werden die um den Nulleffekt korrigierten Messwerte einfachlogarithmisch dargestellt. Als Zeit__punkte__ der 10-s-__Zählintervalle__ werden den einzelnen Werten die Intervallmitten zugeordnet (für das erste 10-s-Intervall also <m>t=5</m>s, usw.; siehe auch Beispiel der schematischen Darstellung der Messtabelle). Die Messung hat typischerweise den in Abb. 2 gezeigten Verlauf. | Zur Auswertung werden die um den Nulleffekt korrigierten Messwerte einfachlogarithmisch dargestellt. Als Zeit__punkte__ der 10-s-__Zählintervalle__ werden den einzelnen Werten die Intervallmitten zugeordnet (für das erste 10-s-Intervall also <m>t=5</m>s, usw.; siehe auch Beispiel der schematischen Darstellung der Messtabelle). Die Messung hat typischerweise den in Abb. 2 gezeigten Verlauf. |
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!! Abb. 2 !! | !! Abb. 2: !! Grafische Darstellung der Messergebnisse. Zählrate logarithmisch über der Zeit und Ausgleichsgerade für <sup>108</sup>Ag. |
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Zunächst wird durch den flacheren, rechten Teil der Kurve (ab etwa //t//=150 s) eine Ausgleichsgerade für <sup>108</sup>Ag gelegt, und aus der Steigung die Zerfallskonstante berechnet. Dabei ist es günstig, die Messwerte bis etwa 150 s abzudecken, um bei der Festlegung der Ausgleichsgeraden nicht durch den Beitrag der schnellen Komponente von <sup>110</sup>Ag beeinflusst zu werden. | Zunächst wird durch den flacheren, rechten Teil der Kurve (ab etwa //t//=150 s) eine Ausgleichsgerade für <sup>108</sup>Ag gelegt, und aus der Steigung die Zerfallskonstante berechnet. Dabei ist es günstig, die Messwerte bis etwa 150 s abzudecken, um bei der Festlegung der Ausgleichsgeraden nicht durch den Beitrag der schnellen Komponente von <sup>110</sup>Ag beeinflusst zu werden. |